Jahresbericht 2021-2022
Viel Gefreutes aus dem vergangenen Schuljahr
Nach vielen Monaten von Verhandlungen mit den Schulen von Wila ist die Grenzbereinigung erfolgreich abgeschlossen. Diese erfolgte aufgrund des neuen Gemeindegesetzes, wonach Grenzen von Schulgemeinden mit denjenigen der Politischen Gemeinde übereinstimmen müssen. Es gelang unserer Sekundarschule Turbenthal-Wildberg (SekTW), mit dem ausgehandelten Anschlussvertrag für Sek-Schülerinnen und Schüler aus Gemeindegebieten von Turbenthal und Wildberg eine vernünftige Lösung für beide Parteien zu finden. So ist vorläufig gewährleistet, dass diese wie bisher in die Sek Wila zur Schule gehen dürfen.
Das neue Gemeindegesetz erforderte auch die Überarbeitung der Gemeindeordnung, die vom Stimmbürger an der Urne mit klarem Mehr angenommen wurde. Seit dem 1. Januar 2022 ist sie in Kraft.
Neue Schulpflege hat sich konstituiert
Als weitere Abfolge davon und aufgrund verschiedenster Änderungen im Schulgesetz wurde es nötig, die Geschäftsordnung total zu überarbeiten. Die Schulpflege hat die neue Geschäftsordnung an ihrer letzten Schulpflegesitzung in der abgelaufenen Legislatur abgenommen und per 1. Juli 2022 in Kraft gesetzt. Gerade rechtzeitig zum Start der neuen Behörde. Als eine der grossen Änderungen übernehmen die Behördenmitglieder Verantwortungsbereiche statt Ressorts. Damit wird es möglich, je nach Belastung der Behördenmitglieder flexibler Verantwortungen und Aufgaben aufzuteilen.
Die Konstituierung fand bereits statt. Das Präsidium behält weiterhin Bruno Pfenninger. Eveline Kuster steht auch weiterhin den Finanzen vor und ist neu auch Vize-Präsidentin. Den beiden neuen Verantwortungsbereichen Qualität und Schulentwicklung und ICT steht Daniel Schneiter vor, während Jasmin Caloiero den Verantwortungsbereich Schülerbelange übernimmt. Liegenschaften und Infrastruktur und zusätzlich Öffentlichkeitsarbeit gehören in die Verantwortungsbereiche von Jörg Fuhrer.
Per Ende der abgelaufenen Legislatur 2018-2022 verlor die SekTW drei verdiente Schulpflegemitglieder mit zusammen 28 Erfahrungsjahren im Schuldienst: Christoph Schaaf mit 16 Dienstjahren, Christa Hess mit acht und Georgette El-Ladki mit vier. Am Schuljahresabschluss verabschiedete sich die Schule von den Dreien und dankte ihnen für ihr grosses Engagement.
In der Schulverwaltung hat per 1. Juli 2022 Bettina Wüstner die Leitung der Schulverwaltung für die beiden Turbenthaler Schulen (Primar und Sek) übernommen. Ihre Vorgängerin ging in Pension. Bettina Wüstner arbeitet bereit seit mehreren Jahren in der Schulverwaltung und hat nebenberuflich die Ausbildung zur Schulverwaltungsleiterin besucht und mit Bravour abgeschlossen.
Erfolgreiches Jugendprojekt LIFT
Das Jugendprojekt LIFT ist vor vier Jahren gestartet. Jugendliche arbeiten auf freiwilliger Basis einmal pro Woche in einem Betrieb in Turbenthal und besuchen dazu zur Unterstützung sogenannte Modulkurse bei Frau Künzler, der Schulsozialarbeiterin.
Die Arbeitsplätze, auch Wochenarbeitsplätze (WAP) genannt, wurden bisher von Christoph Pohl organisiert und betreut. Es ist ihm dank grossem Einsatz gelungen, immer genügend lokale Betriebe mit geeigneten Arbeitsplätzen für unsere Schülerinnen und Schüler zu finden. Neben dem Suchen von Arbeitsplätzen war ihm regelmässiger Austausch mit den Geschäftsinhabern und Gewerbebetreibenden eine wichtige Aufgabe.
Auf Ende Schuljahr verlässt uns Christoph Pool. Wir danken ihm für seine grossartige Leistung in diesem Projekt. Mit Peter Scheiwiller (Turbenthal) konnten wir bereits einen versierten Nachfolger finden, der sich dank seiner beruflichen Laufbahn im Umgang mit Jugendlichen bestens auskennt und den guten «Draht» zu unserem Gewerbe weiter pflegt und auszubauen versteht. Die Übergabe hat bereits stattgefunden und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihm.
2 Jahre Corona – wir wagen einen Rückblick
Als am damaligen Freitag, dem 13. März 2020, der Präsenzunterricht eingestellt wurde, waren wir nicht ganz überrascht. Im Vorfeld hatten wir uns gedanklich mit dem Thema auseinandergesetzt. Innerhalb von nur zwei Tagen waren die Rahmenbedingung für den Fernunterricht ausgearbeitet und am dritten Tag konnten die Schülerinnen und Schüler mit der Arbeit zuhause beginnen.
Es folgten zwei anspruchsvolle und strenge Jahre für alle Schulbeteiligten. Fernunterricht, Halbklassenunterricht, wöchentliche Spucktests, keine oder angepasste Veranstaltungen, Maskentragepflicht, 18 Schutzkonzepte erstellt, insgesamt 73 Informationsschreiben des Volksschulamtes lesen. Den Überblick über die aktuell gültigen Regelungen zu behalten war sehr anspruchsvoll und energieaufwändig.
Insgesamt sind wir glimpflich über die Runden gekommen. Rund 50 Schülerinnen und Schüler wurden nachweislich auf das Virus getestet, knapp 10 Erwachsene. Die Schule stand nur einmal kurz davor, dass weitere Klassen in den Fernunterricht geschickt werden mussten. Auch die Ausfälle der Lehrpersonen konnten intern abgedeckt werden und es gelang uns, rasch eine Stellvertretung zu finden. Neben etwas Glück hat uns sicher geholfen, dass wir mit den Luftmessgeräten, die wir schon vor der Coronazeit angeschafft hatten, die Luftqualität in den Schulzimmern im Griff hatten. Auch die frühzeitige, freiwillige Einführung der Pooltest hat die Verbreitung eingedämmt.
Der Kontakt zu den Eltern gestaltete sich mehrheitlich konstruktiv und verständnisvoll. In regelmässigen Abständen wurden sie per Mail über den aktuellen Stand an der Schule informiert. Die Rückmeldungen dazu waren positiv. Weiter sei positiv vermerkt, dass verschiedene Veranstaltungen den damaligen Vorschriften angepasst wurden und sich daraus Konzepte entwickelten, die wir beibehalten werden. In kleinen Gruppen Anlässe durchführen, dafür mehr Zeit in den Stammklassen oder im Jahrgang zu verbringen, ist bei allen Beteiligten das Erfolgsrezept geworden.
Nach einer fast zweijährigen Corona bedingten Pause durften unsere Senioren im Rahmen des Projektes GIK «Generation im Klassenzimmer» im März 2022 endlich wieder an der Sekundarschule starten und die Jugendlichen in ausgewählten Fächern während des Unterrichts begleiten.
Einzug der Tablets im Schulalltag - unser Vorgehen bei der Umsetzung des ICT-Konzepts
In den letzten zwei Schuljahren wurden alle Schülerinnen und Schüler sowie alle Lehrpersonen der Sekundarschule Turbenthal-Wildberg mit Tablets ausgerüstet.
In verschiedenen Weiterbildungen durch unsere internen Fachpersonen René Hänsli und Philipp Hänel sowie in enger Zusammenarbeit mit externen Partnern wurde das gesamte Lehrerteam vorgängig auf die Integration der neuen Geräte in den Unterricht vorbereitet.
In unserem ICT-Konzept haben wir als Schule unsere pädagogischen Ziele im Bereich der Medienbildung definiert. Eine Ausrichtung der angewandten Didaktik auf diese Ziele unterstützt die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrpersonen in der technischen und pädagogischen Nutzung der Geräte im Unterricht. Ein kompetenter und verantwortungsbewusster Umgang mit den neuen technischen Möglichkeiten, Chancen, aber auch Gefahren ist zentraler Bestandteil einer Schule im Kontext des digitalen Wandels unserer Zeit.
Nach der ersten Startphase wurden die Eltern zum Einsatz der Tablets in der Schule und zu Hause befragt. Es zeigte sich, dass bei einem grossen Teil der Familien der Einsatz positiv bewertet wurde. Die Schülerinnen und Schüler zeigten grosses Interesse an den digitalen Inhalten und waren motiviert, sich mit den iPads und deren Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Dort wo die Einführung der Tablets schwierige Situationen mit sich brachte, wurde auf die Anliegen der Erziehungsberechtigten eingegangen und technische und pädagogische Unterstützung angeboten.
Für den Unterricht bedeutet der Einsatz der Geräte eine enorme Bereicherung der Unterrichtsvielfalt. Im Sinne eines didaktischen Mittels dienen die Tablets den Schülerinnen und Schülern als Werkzeug zum Lernen und Kommunizieren sowie den Lehrpersonen als Werkzeug zum Unterrichten. Überfachliche Ziele, wie beispielsweise das selbstständige und eigenverantwortliche Arbeiten an schulischen Inhalten, können mit den iPads ebenso verfolgt und erreicht werden, wie eine vertiefte fachliche Auseinandersetzung mit Unterrichtsthemen. Die neuen medialen Möglichkeiten bereichern unseren Schulalltag. Auch für die Individualisierung und Differenzierung bedeuten die Geräte eine Erleichterung. Die Lehrpersonen schätzen die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere die Nutzung digitaler Arbeits- und Lernumgebungen (beispielweise Microsoft 365) sowie den Einsatz schülerzentrierter und individualisierter Lehr- und Lernarrangements.
Papierverbrauch stark reduziert
Selbstverständlich findet aber auch weiterhin Unterricht ohne Tablets statt, immer regelmässiger werden diese aber gezielt und effektiv eingesetzt. Die Schülerinnen und Schüler zeigen grossmehrheitlich einen sehr versierten Umgang mit den Geräten, arbeiten gerne, effizient und sinnvoll mit den iPads.
Dass der Papierverbrauch unserer Schule im ersten Semester nach der Einführung um 40 Prozent gesunken ist, betrachten wir als Klimaschule als positiven Nebeneffekt.
Veränderungen im Lehrkörper und bei der ärztlichen Betreuung
Verschiedene unsere jungen Lehrerinnen sind in den letzten beiden Jahren Mütter geworden. Für den Mutterschaftsurlaub mussten Stellvertretungen gefunden werden. Trotz Mangel an Lehrpersonen gelang es uns, wiederum bestens qualifizierte und motivierte Vertretungen anstellen, die für uns zu wahrlichen «Glücksfällen» wurden: Alle durften wir im letzten beziehungsweise im kommenden Schuljahr fest anstellen. Wir sind froh, dass wir so tolle und engagierte Lehrer und Lehrinnen finden konnten.
Einen Wechsel müssen wir auch bei unserm langjährigen Schularzt verzeichnen: Der bisherige Schularzt, Dr. med. Beat Gloor, beendet seine Tätigkeit als Schularzt. Glücklicherweise konnten mit den beiden Ärztinnen Dr. med. Bettina Haid und Dr. med. Sarah Mahlberg zwei Ärztinnen gewonnen werden, die bereits in der Turbenthaler Tösstal-Praxis tätig sind. Somit wird wie bis anhin die Tösstal-Praxis für die schulärztlichen Untersuchungen der Sekundarschule zuständig sein. Unser grosser Dank geht an Dr. med. Beat Gloor für seine jederzeit rundum beste Betreuung.
Auch die Schulzahnpflege erfährt eine Erneuerung auf das neue Schuljahr 2022/23 hin. Alexandra Weisenhorn die Aufgabe der Schulzahnpflege-Instruktorin übernehmen. Die bisherige Schulzahnpflege-Instruktorin Lydia Lüthi hat ihre Anstellung auf Ende Juli 2022 beendet.
Dem permanenten Unterhalt des Schulhauses hohe Beachtung geschenkt
Der Ersatz der Beleuchtung ist ein Projekt, das uns bereits länger beschäftigt. Viele Leuchten sind am Ende ihrer Lebensdauer angelangt und müssen ersetzt werden. Mit einem externen Planer wurde der Projektumfang definiert und Ausschreibungen durchgeführt. Wo immer möglich und technisch sinnvoll, werden die bestehenden Leuchten behalten und nur das "Innenleben" ersetzt. Auf diese Weise können wir einiges an Ressourcen sparen, was der Nachhaltigkeit zugutekommt, was ganz im Sinne der Ausrichtung unserer Schule entspricht.
Ein weiteres Projekt ist die Renovation des Lehrerzimmers. Die Raumaufteilung entsprechen nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen, zumal an der Schule viele Lehrpersonen mehr arbeiten als vor knapp 30 Jahren, als das Schulhaus erstellt wurde. Zu Beginn des neuen Schuljahrs steht der Lehrerschaft ein Raum zur Verfügung, der den verschiedenen Ansprüchen und Einsatzzwecken entspricht.
Häufig unbemerkt und trotzdem sehr wichtig ist der fortlaufende der Unterhalt der Schulanlage. Schulpflege, Schulleitung und Hausdienst legen stets grossen Wert darauf, dass sich unsere Anlagen jederzeit in einem guten Zustand befinden. So wird die Betriebssicherheit gewährleistet und allfällige Defekte früh erkannt, bevor aufwändige Reparaturen fällig werden.
Beschulung ukrainische Flüchtlinge
Mittlerweile sind acht Kinder aus der Ukraine an unserer Schule. Dank dem engagierten Einsatz der Lehrpersonen, insbesondere Clara Belke (Lehrerin für Deutsch als Zweitsprache) und der Klassenassistentin Daniela Müller konnte diese grosse Herausforderung gemeistert werden. Die Kinder lernen im Moment fleissig Deutsch und werden nach und nach in die regulären Klassen integriert. Es macht Freude, mitzuerleben, wie motiviert die ukrainischen Jugendlichen an der Arbeit und bestrebt sind, die deutsche Sprache rasch zu erlernen.